Die Zörbiger Saftbahn

Pressemeldung vom 08.03.2016


Strecke in Zörbig vor Verkauf

Mehrere Interessenten für Bahnlinie geben Angebote ab.

Die derzeit ungenutzte Bahnstrecke Zörbig-Stumsdorf steht vor einem Verkauf. Das erklärte die Deutsche Bahn (DB) auf MZ-Anfrage. „Nach Ausschreibung der Strecke meldeten sich mehrere Kaufinteressenten“, sagte eine DB-Sprecherin. Noch im Laufe der ersten Jahreshälfte sei mit dem Verkauf der cirka fünf Kilometer langen Gleisstreke zu rechnen. Da aktuell die Kaufvertragsverhandlungen liefen, wollte das DB-Unternehmen aber keine weitere Auskünfte erteilen.
Die Bahn hat offensichtlich ein ähnlich geringes Interesse an dem Abschnitt wie ihr Pächter, die Zörbiger Infrastrukturgesellschaft (ZIG): „Die Deutsche Bahn strebt eine Veräußerung hinsichtlich ihrer Portfoliobereinigung an“, nennt das Unternehmen den Grund für den Verkauf.
Zuvor hob bereits die ZIG, eine 100-prozentige Tochter der Stadt Zörbig, die Hände. Die Gesellschaft will sich vorzeitig aus ihrem und bis Ende 2024 laufenden Pachtvertrag verabschieden. Sie könne diesen Streckenabschnitt nicht wirtschaftlich betreiben, beklagt ihr Geschäftsführer Jürgen Frieling (die MZ berichtete). Die ZIGsieht bei der Strecke einen Investitionsbedarf von 795 000 Euro, um die Gleiskilometer wieder fit zu machen für Züge. Sie ist seit 2005 Pächter der Gleise.
Gleichzeitig weist die DB-Sprecherin auf Nachfrage darauf hin, dass es sich bei der Strecke Stumsdorf-Zörbig weiterhin um „aktive Eisenbahninfrastruktur“ handelt. Eine Freistellung von Bahnbetriebszwecken habe nie stattgefunden.
Ein Käufer muss nach Angaben der Bahn aber mehrere Genehmigungen vorweisen, um zumindest aus rechtlicher Sicht wieder Züge fahren zu lassen: „Hierfür ist erforderlich, dass er ein Eisenbahninfrastrukturunternehmen ist“, so die DB-Sprecherin. Außerdem müsse er den Nachweis einer ausreichenden Leistungsfähigkeit bringen.

Mitteldeutsche Zeitung „ Bitterfelder Zeitung“, Zörbig/MZ, Ausgabe 08.03.2016, von Stefan Schröter

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