Bald 500 neue Arbeitsplätze im Solarvalley?
Norwegisches Unternehmen zieht es nach Thalheim - Firma will 400 Millionen investieren
Die Solar-Branche in Sachsen-Anhalt wächst weiter. Das Unternehmen Vetro Solar aus Norwegen will bei Thalheim (Anhalt-Bitterfeld) für 400 Millionen Euro das weltweit größte Solar-Glaswerk errichten. "Wir möchten noch dieses Jahr mit dem Bau beginnen", sagte am Freitag Vorstandschef Anders Gaudestad der MZ. Geplant seien 500 Arbeitsplätze. Ziel ist es, die Produktion Anfang 2010 zu beginnen. In zwei Linien sollen jeden Tag rund 1300 Tonnen Flachglas für Solarzellen produziert werden.
Das Magdeburger Wirtschaftsministerium bestätigte Verhandlungen mit dem Unternehmen. "Die Gespräche entwickeln sich positiv", sagte Minister Reiner Haseloff (CDU). "Wir hoffen in absehbarer Zeit auf eine Entscheidung." Vetro Solar wurde 2006 gegründet, besitzt jedoch bislang keine Produktionsstätte. Der Bau eines Werkes in Thalheim wird laut Unternehmen mit 55 Millionen Euro von der EU gefördert. Für den Standort spreche der gute Ruf in der Solarbranche, sagte Gaudestad.
So haben sich 29 Unternehmen sowie 14 Forschungseinrichtungen in der Initiative "Solarvalley Mitteldeutschland" zusammengeschlossen. Anfang September war die Initiative zu einem der fünf Sieger im bundesweiten Spitzenclusterwettbewerb gekürt worden. Damit fließen 40 Millionen Euro in die Forschung der regionalen Solarindustrie. Erst vergangene Woche wurde ein Fördermittelbescheid über 52,5 Millionen Euro für den Bau eines Fraunhofer-Centers für Silizium-Photovoltaik CSP übergeben. In Kürze will die Firma Intico außerdem Details zum Bau einer Solarfabrik in Halle bekanntgeben.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung, Halle/MZ/CIS, Ausgabe 20.09.2008