Die Zörbiger Saftbahn

Pressemeldung vom 30.10.2008


Bau von weltgrößtem Solarglaswerk auf Eis gelegt

Arbeiten zwischen Sandersdorf und Thalheim sollten im Jahr 2009 beginnen

Das norwegische Unternehmen Vetro Solar hat Pläne zum Bau des weltgrößten Solarglaswerks im Landkreis Anhalt- Bitterfeld in Zusammenhang mit der Finanzkrise auf Eis gelegt. Das teilte am Donnerstag das Wirtschaftsministerium in Magdeburg mit und bestätigte damit MDR-Informationen. Als Grund habe das Unternehmen die schwierige Kreditsituation genannt. Der Bau des Werks zwischen Sandersdorf und Thalheim sollte nach bisherigen Plänen 2009 beginnen. Das Ministerium halte die 400-Millionen-Euro-Investition «nach wie vor für eine ernstzunehmende Option», sagte der Sprecher. Nach dem derzeitigen Stand wolle das Unternehmen am Bau des Werks festhalten.
Die Pläne von Vetro Solar (Kristiansand) waren im September bekanntgeworden. Demnach sollten in zwei Linien täglich rund 1300 Tonnen Flachglas hergestellt werden. Mindestens 500 Arbeitsplätze sollten geschaffen werden. Das Wirtschaftsministerium hatte die Pläne damals bestätigt, sich aber mit Verweis auf die laufenden Gespräche nicht zu weiteren Einzelheiten geäußert. Die Region um Thalheim gilt in der Branche als weltweit führend und wird deshalb «Solarvalley» genannt. Die dortigen Firmen stellen 80 Prozent der deutschen und 16 Prozent der weltweit produzierten Solarzellen her.
Das Wirtschaftsministerium wies am Donnerstag darauf hin, dass bisher noch keine geplante Investition wegen der internationalen Finanzkrise endgültig gescheitert sei, aber in einigen Fällen mit Verzögerungen zu rechnen sei. «Alle Großinvestitionen sind noch ernsthaft im Gespräch», sagte der Ministeriumssprecher. Bei Projekten mit Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe gebe es allerdings Probleme, weil die Unternehmen in diesen Fällen bei mehreren Banken Kredite aufnehmen müssten.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung, Magdeburg/DPA, 30.10.2008

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