Die Zörbiger Saftbahn

Pressemeldung vom 02.10.2001


Land stellt sich Kürzung des Schienenetzes entgegen

Deutsche Bahn will in Sachsen-Anhalt 765 Kilometer still legen

Sachsen-Anhalt will die drastische Kürzung des Schienennetzes der Bahn im Land nicht hinnehmen.
Landesverkehrsminister Jürgen Heyer (SPD) kündigte an, er werde sich einer Kürzung der Bundesmittel für den regionalen Schienenverkehr im Land um 20 Prozent entgegen stellen. Es müsse noch verhandelt werden, sagte Heyer gestern der Mitteldeutschen Zeitung. Beschlossen werden sollen Kürzungen auf der Verkehrsministerkonferenz am 10. und 11. Oktober in Dresden. \"Bleibt es dabei, werde ich auf keinen Fall zustimmen\", versicherte Heyer. Derzeit erhält das Land nach seinen Worten jährlich rund 600 Millionen Mark vom Bund, um die vom Land bei der Bahn bestellten Zugverbindungen bezahlen zu können. Die Länder sind für den Nahverkehr verantwortlich. Sie bestellen und bezahlen ihn.

Nach Presseberichten von gestern will die Bahn ihr Streckennetz um 3530 Kilometer kürzen. Die \"Süddeutsche Zeitung\" beruft sich dabei auf ein Gutachten des Schweizer Verkehrsplanungsbüros SMA und Partner AG. Die Reduzierungen in dem Insgesamt rund 37500 Kilometer langen Streckennetz sollen demnach vor allem die neuen Bundesländer treffen. Darüber hinaus wären Bayern, Baden-Württemberg und Reinland-Pfalz betroffen. In Sachsen-Anhalt sollen 765 Kilometer, in Sachsen 734 und Brandenburg 800 Kilometer gestrichen werden. Der Minister versicherte, dass der Verkehr im Lande \"flächenhaft\" erhalten werden soll. Allerdings gebe es Strecken, die täglich von nur 300 Passagieren genutzt würden. Das könne sich das Land auf lange Sicht nicht leisten. Das SMA Gutachten regt an, als alternative \"adäquate Busnetze\" aufzubauen. Dem Papier zufolge sollen die Strecken in den kommenden drei bis vier Jahren aus dem Betrieb der Bahn genommen werden.

Mitteldeutsche Zeitung Bitterfeld

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