Die Zörbiger Saftbahn

Pressemeldung vom 31.03.2004


Jeder Zehnte würde geschlossene Schranken umfahren

27 Bauprojekte für insgesamt 5,9 Millionen Euro wurden geplant

Bahnübergänge machen nur wenige Meter Straße aus. Doch auf diesen kurzen Abschnitten gibt es besonders viele und vor allem schwere Unfälle. 19 mit fünf Todesopfern waren es 2003 allein in Sachsen-Anhalt. Und etwa bei jedem vierten Bahnübergangs-Unfall sind Tote zu beklagen, sagte Klaus Junker, Vorstand der Bahntochter DB Netz.
Gemeinsam mit dem Magdeburger Verkehrsministerium, dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat und dem ADAC startete er am Dienstag in Halle eine neue Etappe der Aktion "sicher drüber".
Mit Faltblättern, Hintergrundmaterial und einem Film soll in Schulen und Betrieben vor Gefahren an Bahnübergängen gewarnt werden. Wie nötig dies ist, belegen Umfragen. Dabei gaben zehn Prozent der Befragten an, sie würden Halbschranken auch umfahren. Sieben Prozent wussten nicht, was ein rotes Blinklicht am Andreaskreuz bedeutet. "Das Umfahren einer Halbschranke ist keine Mutprobe", sagte Landes-Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre (CDU). "Wir müssen aufklären und zugleich die Strafen verschärfen", forderte er.
Siegfried Werber, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Verkehrssicherheitsrates, bekräftigte dies. Er erwarte schon bald eine strengere Ahndung durch Bußgelder und Straf-Punkte. Denn 97 Prozent der Unfälle an Übergängen seien die Folge von Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung.
Die Bahn arbeite daran, Sicherungstechnik einzubauen und Übergänge zu ersetzen, so Junker. In diesem Jahr sind 27 Bauvorhaben an Bahnübergängen für 5,9 Millionen Euro im Land geplant, 2005 sind es 25 Projekte für 8,3 Millionen Euro. "Dennoch werden wir noch lange mit Übergängen leben müssen", räumte er ein. 1765 Bahnübergänge gibt es derzeit in Sachsen-Anhalt, rund 1000 sind technisch nicht gesichert. An den bundesweit 24000 Bahnübergängen starben 2002 bei 294 Unfällen 61 Menschen.

Material zur Aktion "sicher drüber" unter:
oeffentlichkeitsarbeit@bahn.de

Mitteldeutsche Zeitung, Halle/MZ, Gunther Immenhoff, 31.03.2004

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