Die Zörbiger Saftbahn

Pressemeldung vom 01.02.2006


Von Handwerk bis Hightech

Gewerbegebiet Thura Mark in Zörbig wird erweitert: Bereit für Ansiedler

Das Gewerbegebiet \"Thura Mark\", das sich seit Anfang der 90er Jahre am Stadtrand von Zörbig entwickelt hat, wird um über 20 Hektar Richtung Großzöberitz erweitert. Das hat der Stadtrat beschlossen, der B-Plan liegt vor.
Das 26,4 Hektar große Gebiet, auf dem sich Firmen von Handwerk bis Hightech angesiedelt haben, ist bis auf zwei Grundstücke ausgelastet, erklärt Bürgermeister Rolf Sonnenberger (parteilos). \"20 Unternehmen haben sich dort niedergelassen. Einen Schwerpunkt bildet die Sauter-Gruppe, die mit zwei großen Anlagen, der Kompost GmbH und der Mitteldeutschen BioEnergie GmbH (MBE), präsent ist. Die Firmen-Gruppe will sich erweitern\", so Sonnenberger. \"Dafür wird die Kommune die Voraussetzungen schaffen.\"

Der Standort an der B 183 n und nahe der Autobahn 9 hat sich für Ansiedler als überaus günstig erwiesen. Sylke Rehfeldt, Prokuristin der Feinschleif-, Läpp- und Poliertechnik (FLP) Stähli Zörbig GmbH, zum Beispiel nennt die zentrale Lage, die Nähe zum Flughafen Leipzig-Halle und vor allem die günstigen Preise. 1997 hat sich die Firma hier gegründet. Für Unternehmer Claus Sauter spielte neben den günstigen Konditionen und die nur wenige Kilometer entfernte Autobahn der Bahnanschluss eine entscheidende Rolle. \"Unsere Abnehmer bevorzugen Ware im Waggon\", erklärt Bernd Klotz, Geschäftsführer MBE. Auf den Gleisen der einstigen Saftbahn sind heute die Waggons mit Bioethanol unterwegs.

Für die Wiederinbetriebnahme der Strecke werden fast zwei Millionen investiert, die Land und die betreffenden Unternehmen tragen. Investitionen, so Sonnenberger, die sich lohnen. \"Letztlich geht es um Arbeitsplätze. Wir haben in Zörbig nicht den Einwohnerverlust wie anderswo\", sagt er. \"Von der Entwicklung der Gewerbegebiete profitieren wir zusätzlich: Es ist bezahlte Arbeit da.\" Und irgendwann, ist er überzeugt, wird auch die Gewerbesteuer für die Kommune zu Buche schlagen.
Beteiligt ist die Stadt Zörbig auch am Gewerbegebiet Heideloh und über den im vergangenen Jahr erweiterten Zweckverband am Microtech-Park vor den Toren Thalheims. \"Hier ist viel passiert durch die ganzen Neuansiedlungen in der Solarbranche. Der Microtech-Park ist vom Land privilegiert für industrielle Großansiedlungen. Das wird uns in den kommenden Jahren prägen. Da entsteht ein Sog, weitere Interessenten werden kommen\", ist er überzeugt.

Dafür will die Stadt Zörbig gerüstet sein. \"Wichtig ist, unsere so genannten weichen Standortfaktoren trotz angespannter Haushaltslage nicht aus dem Blick zu lassen\", sagt er und zählt auf, was die kleine Stadt für Auswärtige liebenswert machen könnte: Da sind das Schloss und das Gut Mößlitz, das sind die Schulstandorte und die Kitas, das sind das Freibad, und die Sporteinrichtungen und nicht zuletzt das rege Vereinsleben, das die Stadt prägt. Und etwas im Land Einmaliges beginnt sich in Zörbig zu etablieren - das Mitteldeutsche Orgelzentrum.

Mitteldeutsche Zeitung, Zörbig/MZ, Christine Krüger, 01.02.2006

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