Die Zörbiger Saftbahn

Pressemeldung vom 14.09.2007


110 Jahre Eisenbahnstrecke Bitterfeld - Zörbig - Stumsdorf am 30.09.2007

Rückbetrachtung auf die letzten zehn Jahre der Saftbahn

Was die nunmehr Zörbiger Ortschaften Stumsdorf, Zörbig und Großzöberitz ohne die \"Saftbahn\" sind, mussten die letzen fünf Jahre zeigen, seitdem auf der Strecke im September 2002 der letzte offizielle Personenverkehr erfolgt ist. Sprach man noch zu ihrem 100. Jahrestag davon sich einen Alltag ohne die Saftbahn gar nicht vorstellen zu können, ist es heute längst Realität geworden.

Das zunehmende Ausbleiben der Bahnreisenden hat, wie seit 1990 begonnen, sich auf einen selbst für die Deutsche Bahn AG und ihre Tochter in Sachsen-Anhalt die NASA als un-wirtschaftlich geltenden Nenner verringert. Die anliegenden Bahnhofflächen und Gleisanlagen verwilderten seitdem und die Bahnhöfe sind mitunter bereits als Einsturzgefährdet ausgewiesen, so dass man sich heute kaum noch vorstellen kann, dass an diese Plätzen einstmals Hunderte täglich mit der Bahn fuhren.

Dass eine Förderung dieser öffentlichen Nahverkehrsverbindung seitens der zuständigen öffentlichen Stellen ausgeblieben ist und im gleichen Atemzug bei anderen Nahverkehrsverbindungen, wie dem Bustransport angewandt wurde, ist eine Tatsache, die heute nur noch in den Raum gestellt werden kann. Auch auf der Suche nach Alternativen wurde die Strecke vom Land und der NASA nicht genü-gend einbezogen. So dass die Einstellung der Bahnstrecke, trotz vieler Initiativen von Pro Bahn und der Stadt Zörbig, vorerst erfolgen musste.

Dass es Alternativen gab, zeigt die Übernahme des Streckennetzes durch die Zörbiger Infra-strukturgesellschaft mbH - einer hundertprozentigen Tochter der Stadt Zörbig - seit 2005. Vor allem MBE (Mitteldeutsche BioEnergie GmbH), aber auch andere Firmen aus den Gewerbegebieten \"Thura Mark\" und \"TechnolgiePark Mitteldeutschland\" (früher Gewerbepark Heideloh) transportieren ihre Güter nun auf dem reaktivierten Gleis.

Bestrebungen laufen auch das Streckengleis zwischen Zörbig und Stumsdorf zu reaktivieren, um den Güterverkehr auf dieser Schiene für potentielle Kunden auszuweiten zu können. Mit der erfolgten Reaktivierung des Streckengleises bis nach Zörbig ist nicht nur eine Alter-native für die Bahnstrecke sondern auch für die Straßennetze gefunden worden, da der Bestand an Schwertransporten verringert werden konnte und somit auch die Belastung der Straßen.
Ob neben dem auflebenden Güterverkehr wieder regelmäßiger Personenverkehr erfolgen kann, ist derzeit zwar unwahrscheinlich kann aber für die Zukunft sicher nicht ausgeschlossen werden.

Mitteilungsblatt Zörbiger Bote, Stadt Zörbig, Benny Berger, 14.09.2007

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