Rangierlokomotive zeigt sich wieder im alten Glanz
Schwarz-roter Originalanstrich - Arge will denkmalerhaltende Projekte unterstützen
Viele Hände, schnelles Ende. So kann man die erfolgreiche Zusammenarbeit der Modelleisenbahnfreunde Bitterfeld mit der Bitterfelder Qualifizierungs- und Projektierungsgesellschaft (BQP), der Arbeitsgemeinschaft Anhalt-Bitterfeld (Arge) und der Stadt Bitterfeld-Wolfen bezeichnen. Am Freitag zeigten sie das Ergebnis: die wieder aufgearbeitete Rangierlokomotive auf dem Bitterfelder Bahnhofsvorplatz.
Obwohl sich die Modelleisenbahner seit fast zehn Jahren um die Pflege der 1934 gebauten Lokomotive kümmerten, mussten der Vereinsvorsitzende Hartmut Henze und der ehemalige Bahnhofsmanager in Bitterfeld, Klaus Hiltrop, im letzten Jahr feststellen, dass starker Rost der Lok zu schaffen macht. "Ein Zustand, den ich nicht mehr ertragen, und ein Arbeitsumfang, den wir allein nicht mehr leisten konnten", sagt das Ehrenmitglied der Modelleisenbahnfreunde, Klaus Hiltrop.
Es musste etwas unternommen werden. Also sprach man die Prokuristin der BQP, Heidemarie Meilich, an. Ihre Gesellschaft kümmert sich unter anderem um die Integration von Langzeitarbeitslosen auf dem Arbeitsmarkt und betreut aktuell 160 Arbeitslose. Nach Rücksprache mit der Geschäftsführerin der Arge, Bärbel Wohmann, konnten die notwendigen Anträge gestellt und die Arbeiten schnell begonnen werden.
Auch Dieter Hohmann war aktiv an den fünf Wochen dauernden Arbeiten beteiligt. Um den schwarz-roten Originalanstrich wieder aufzutragen, musste die 15 Tonnen schwere Lok erst einmal komplett entrostet und mit einem Grundanstrich versehen werden. Eine Arbeit, die sich gelohnt hat. Neben den verschiedenen handwerklichen Herausforderungen für die Beteiligten, wie Heidemarie Meilich festhält, hebt der Bürgermeister der Stadt Bitterfeld-Wolfen, Werner Rauball, die Bedeutung des historischen Denkmals und Sachzeugen hervor: "Die Lokomotive hinterlässt einen bleibenden Eindruck auf die Besucher und hilft, das Image unserer Stadt zu verbessern." Die Geschäftsführerin der Arge findet die Einbindung von Arbeitslosen in denkmalerhaltende Projekte wichtig. Daher hat Bärbel Wohmann Bereitschaft signalisiert, weiterhin den Erhalt historischer Sachzeugen zusammen mit der BQP durch entsprechende Maßnahmen zu unterstützen.
Mitteldeutsche Zeitung, Bitterfeld/MZ, Detmar Oppenkowski, Ausgabe 28.06.2008