Verkehr rollt nach der Sanierung wesentlich leiser
Barbara Zimmermann erinnert sich noch gut an jene Zeit, als vor ihrem Haus in der Zörbiger Victor-Blüthgen-Straße die Lkw über das Kopfsteinpflaster gepoltert sind. \"Tag und Nacht ging das so. Die Gläser haben von den Erschütterungen in den Schränken geklirrt \", erinnert sich die 64-jährige gebürtige Zörbigerin, die ihr Elternhaus übernommen hat. Und sie sei auch sehr froh darüber, dass die Bauzeit nach einem reichlichen Monat schon beendet war und die Unannehmlichkeiten, die eine solche Maßnahme vor der Haustür mit sich bringt, sich dadurch in Grenzen hielten.
Jetzt, wo auch der Baulärm Geschichte ist und das holprige Natursteinpflaster durch eine glatte Bitumenschicht abgelöst wurde, sei wesentlich mehr Ruhe eingetreten, meinten auch die anderen Anwohner, die der Straßenfreigabe bewohnten. Bürgermeister Rolf Sonnenberger, dessen Schwiegermutter ebenfalls in dieser Straße wohnt und er deshalb den Verkehrslärm oft hautnah erlebt habe, ist froh darüber, dass die schon länger ins Auge gefasste Lärmschutzsanierung durch Fördermittel von insgesamt 195 000 Euro realisiert werden konnte. \"Die Förderung gilt aber nur für die Sanierung des Straßenbelages für Lärmschutzzwecke. Es ist kein grundhafter Ausbau der Fahrbahn und keine Erneuerung der Gehwege und der anderen Nebenanlagen vorgesehen\", hob der Bürgermeister hervor. \"Und deshalb möchte ich an dieser Stelle das Entgegenkommen der Anwohner hervorheben, die zwischen Einmündung Lindenstraße bis zum Bahnübergang Victor-Blüthgen-Straße - etwa 80 Meter - wohnen. Denn diese neun Parten haben sich bereit erklärt, die Kosten für die notwendigen Reparaturen an den Trink- und Abwasserleitungen zu tragen, die nicht in der Förderung enthalten sind.\" Er sprach von mehreren einhundert Euro pro Anlieger. \"Uns würde eine Reparatur viel teurer kommen, wenn erst die Straße fertig ist. Außerdem müsste sie dann wieder aufgerissen werden\", meinte Barbara Zimmermann dazu. Und wie die Fahrbahn dann hinterher aussehen kann, das hätten die die Anwohner dieser Straße in den zurückliegenden Jahren mehrfach erlebt. \"Außerdem\", meinte sie, \"wurde mit uns schon im vergangenen Jahr gesprochen. Wir wussten also rechtzeitig, was auf uns zukommt.\"
Diese Maßnahme war in drei Bereiche gegliedert. In der Friedrichstraße wurde auf einer Länge von rund 520 Metern die Asphaltschicht abgefräst und anschließend erneuert. In der Victor-Blüthgen-Straße ab Einmündung Friedrichstraße bis zum Bahnübergang bestand das Problem des unterschiedlichen Straßenbelages. Die eine Fahrbahnhälfte bestand aus Beton mit großen Stößen und der andere aus Asphalt mit unterschiedlicher Höhe. \"Die Schwierigkeit bestand darin\", so der Fachbereichsleiter Bau und Ordnung, Andreas Voss, \"hier einen einheitlichen Bitumenbelag aufzubringen. Es wurde deshalb ein besonderes Verfahren angewendet, bei dem eine Verbindung zwischen dem Betonuntergrund und der Bitumendeckschicht hergestellt werden konnte. Außerdem wurden Anpassungsarbeiten durchgeführt, um eine ordnungsgemäße Entwässerung der Fahrbahn zu sichern.
Foto: Foto: Kehrer Victor-Blüthgen-Straße in Zörbig wird für Verkehr freigegeben. |
Mitteldeutsche Zeitung Anhalt-Bitterfeld, Ausgabe 25.07.2011, ZÖRBIG/MZ/LA