Die Zörbiger Saftbahn

Pressemeldung vom 19.01.2016


Nadelöhr bleibt drei weitere Jahre

Bis zur Sanierung der Stumsdorfer- und Radegaster Straße in Zörbig werden noch weitere drei Jahre vergehen. Befahrbar sein wird die wichtige Verkehrsader voraussichtlich erst 2021/2022. Verkehr in Zörbig: Nadelöhr bleibt drei weitere Jahre | Bitterfeld -

Bis zur Sanierung der Stumsdorfer- und Radegaster Straße in Zörbig werden noch weitere drei Jahre vergehen. Die zuständige Landesstraßenbaubehörde (LSBB) rechnet auf MZ-Anfrage aktuell mit einem Baubeginn im Jahr 2019. Da die Verantwortlichen von einer Bauzeit von zwei bis drei Jahren ausgehen, wird die wichtige Verkehrsader also voraussichtlich erst 2021/2022 problemlos befahrbar sein – wenn nichts mehr dazwischenkommt.

Bis dahin müssen sich Autofahrer in Geduld üben. Vor allem die einspurige Verkehrsführung an der maroden Brücke in Höhe Netto-Markt sorgt bei den aus Richtung Halle oder Stumsdorf Kommenden für Frust. Das Bauwerk kann wegen Statikproblem nicht mehr auf der vollen Breite befahren werden.

Ursprünglich wollte die Straßenbaubehörde die Brücke zeitlich gesehen bereits vor der Fahrbahnerneuerung durch eine neue ersetzen. Doch wegen schwieriger Grundstücksverhältnisse vor Ort sah sich die Behörde laut Regionalbereichsleiter Oliver Grafe gezwungen, dieses Teilvorhaben in die Gesamtplanungen für die Sanierung der Landesstraße 141/144 zu integrieren.

Für das Projekt ist wegen seines großen Umfangs ein Planfeststellungsverfahren nötig, mit dem sich die Planer auch Rechtssicherheit für ihr Vorhaben verschaffen. Dadurch stieg aber gleichzeitig der Zeitbedarf.

Die LSBB nannte weitere Gründe für den langen Zeitraum bis zur Umsetzung, denn immerhin arbeiteten die Behörden seit 2008 an der Maßnahme: „Die Planung tangiert nicht unwesentlich Natur und Landschaft sowie den Denkmalschutz. Hierfür waren detaillierte landschaftspflegerische Begleitplanungen erforderlich und das unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes“, erklärte Regionalbereichsleiter Grafe.

Nach Auskunft des Landesverwaltungsamtes (LVwA) in Halle verzögerte auch der Bahnübergang in der Radegaster Straße die Planungen. „Ursprünglich hatte die Straßenbauverwaltung geplant, das querende Gleis zu überbauen“, sagte Gabriele Städter aus der Stabsstelle Kommunikation. Dies sei jedoch nicht möglich, da die Strecke nicht stillgelegt und auch nicht von Bahnbetriebszwecken freigestellt sei. „Die Straßenbaubehörde hat sich schließlich für eine Umplanung entschieden, die auf einen Gleisüberbau verzichtet“, so Städter. Sprich: Unmittelbar am Bahnübergang bleibt die Straße unsaniert.

Wann nun das laufende Planfeststellungsverfahren abgeschlossen wird, kann das LVwA noch nicht sagen. Klar ist, dass neben der Straße auch neue Gehwege entstehen sollen sowie teilweise auch Radwege. Die Gesamtbaukosten schätzen die Bauherren auf aktuell vier Millionen Euro.

Die dünne Asphaltschicht der Stumsdorfer Straße ist mittlerweile rund 20 Jahre alt. Bereits im vergangenen Jahr musste die Straßenbaubehörde auf einem Abschnitt die Deckschicht erneuern. Wann das unter ihr liegende Kopfsteinpflaster verlegt wurde, konnte die Straßenbaubehörde nicht mehr ermitteln. Aber aus ihrem Archiv konnte sie noch herauslesen, dass 1967/1968 eine sogenannte bituminöse Streudecke auf das Pflaster aufgebracht wurde, die bis in die 90er Jahre bestand.

Mitteldeutsche Zeitung „ Bitterfelder Zeitung“, Zörbig/MZ, Ausgabe 19.01.2016, von Stefan Schröter

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