Die Zörbiger Saftbahn

Pressemeldung vom 06.12.2016


Saftbahnlinie: Bahn verkauft Strecke bei Zörbig

Transportalternative soll geschaffen werden.

Die Deutschen Bahn hat sich von dem fünf Kilometer langen Gleisabschnitt getrennt, das von Zörbig bis Stumsdorf führt.
An wen sie die Strecke Ende November verkaufte, teilte die Bahn „aus Datenschutzgründen“ nicht mit. Auch beim Kaufpreis herrscht Stillschweigen. Es habe mehrere Kaufinteressenten gegeben.

Die Bahn erklärt auf MZ-Anfrage, dass der Streckenabschnitt veräußert wurde, damit diese Infrastruktur wiederbelebt werden könne. „Zur Schaffung einer Transportalternative in der Region.“
Zörbiger Infrastrukturgesellschaft steigt aus dem Pachtvertrag für den Streckenabschnitt aus
Mit dem Verkauf kann jetzt die Zörbiger Infrastrukturgesellschaft (ZIG) vorzeitig als Pächter aus dem Streckenabschnitt aussteigen. Das Tochterunternehmen der Stadt Zörbig könne den Abschnitt nicht wirtschaftlich betreiben. Es sieht einen hohen Investitionsbedarf, der bei rund 800.000 Euro liege.
Seit Jahren fahren zwischen Stumsdorf und Zörbig keine Züge mehr. Mittlerweile sind die Gleise auch unterbrochen. Am Ortsausgang Zörbig, Stumsdorfer Straße, ist der Bahnübergang durchasphaltiert. In Stumsdorf werden derweil bei den Bahn-Bauarbeiten die Nebengleise zurückgebaut, einschließlich der Anbindung an die Saftbahnlinie.

„Eine eventuelle Anbindung dieser Strecke an die Hauptstrecke (Richtungsgleis Halle - Köthen) wäre später direkt über eine Weichenverbindung an Gleis 2 möglich“, erklärt ein DB-Sprecher. Dennoch handelt es sich bei dem Gleis Stumsdorf-Zörbig laut Bahn um „aktive Eisenbahninfrastruktur“. „Eine Freistellung von Bahnbetriebszwecken hat zu keinem Zeitpunkt stattgefunden.“
Schon länger in privater Hand ist das Bahnhofs-Grundstück in Zörbig. Es gehört seit 2014 Felix Herbsleb. Das Bahngebäude sollte für Eisenbahnbetriebszwecke wieder hergerichtet werden. Bisher herrscht auf dem Grundstück aber weiterhin Stillstand.

Pressebild    
Foto: MZ: Archiv/Kehrer
Von Zörbig nach Stumsdorf - in dieser Verbindung sieht der derzeitige Pächter keinen wirtschaftlichen Nutzen. Quelle: mz-web.de
   

Mitteldeutsche Zeitung „ Bitterfelder Zeitung“, Zörbig/MZ, von Stefan Schröter, Ausgabe 06.12.2016

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