Die Zörbiger Saftbahn

Pressemeldung vom 09.10.2021


Bahn frei durch den Busch

STADTRAT Geänderter B-Plan für Stakendorfer Industrieareal macht Weg für dessen Entwicklung frei. Planfeststellung für Stammgleis beginnt demnächst.

Der Stadtrat von Sandersdorf-Brehna hat mit Änderungen des Bebauungsplanes den Weg frei gemacht für die weitere Entwicklung des Industriegebietes am Stakendorfer Busch. Interesse der Stadt ist es, an diesem prosperierenden Standort einen ausgewogenen industriell-gewerblichen Branchenmix anzusiedeln, was mit der Papierfabrik, dem Batterie-Versuchsfeld FEV, dem Logistiker TMG bereits im Gange ist.

Absolut günstige Lage
Lage, Infrastruktur und Anbindung des Areals aber sind so günstig, dass für noch freie Flächen im südlichen Bereich des Industriegebietes verstärkt Betriebe der Logistikbranche sich ansiedeln wollen. Das sind rund 80 Prozent aller Anfragen, wie Wirtschaftsförderin Tina Kretschmer erklärt. Das aber will die Stadt nicht und hat dafür einen Grund: ein hoher Flächenverbrauch bei wenig Wertschöpfung. Das wirkt sich letztlich nicht nur auf die Anzahl von Arbeitsplätzen, sondern freilich auch auf die Einnahme von Steuern aus. „Wir wollen keine reinen Logistikbetriebe, wir wollen Wertschöpfung“, sagt Carina Brandt vom Sachbereich Bauplanung.
Für solche Unternehmen schafft der geänderte Bebauungsplan „Am Stakendorfer Busch“ jetztBaurecht. Zudem will die Stadt nicht noch mehr Verkehr in diesem Gebiet, in dem jetzt schon der Knoten Bundesstraße 183/Autobahn 9 sehr stark frequentiert ist.
In puncto Verkehrsaufkommen macht due Stadt mit dem Aufstellungsbeschluss zur vierten Änderung des B-Planes Nägel mit Köpfen und gibt so freie Fahrt für die Industrie-Bahntrasse, die vor allem für die Papierfabrik von Progroup notwendig ist. Die ist der eigentliche Anlass für die Aufstellung der Änderung des B-Planes. Progroup braucht das Gleis dringend für den An- und Abtransport des Materials, das umweltfreundlich per Schiene transportiert werden soll. Seit Sommer 2020 wird bereits produziert. Das Gleis-Projekt ist seit längerem in Vorbereitung, die Zeit drängt allmählich. Der Stadtrat hatte sich in den vorangegangenen Jahren nach langer Debatte geeinigt, das Gleis durch den Wald auf die Saftbahn-Strecke zu führen und eine Weiche einzubauen um Züge dann sowohl nach Bitterfeld als später auch nach Zörbig fahren zu lassen (die MZ berichtete).
Zwei Güterzüge will die Progroup-Papierfabrik aus jetziger Sicht pro Woche auf die Strecke schicken. Zum Thema Gleisverlegung wird es laut Stadtverwaltung noch eine extra Info-Veranstaltung geben. Das Planfeststellungsverfahren jedenfalls beginnt demnächst, so dass Ende des kommenden Jahres Baubeginn sein könnte.
Vorgesehen ist für das Areal am Stakendorfer Busch auch ein großer Parkplatz für Lkw, die während der Be- und Entladung anderer Transporte sich sicher und geordnet geparkt in Wartestellung befinden. Außerdem will ein ortsansässiges Unternehmen dort eine Selbstbedienungstankstelle mit sechs Zapfsäulen errichten.

Thema Fotovoltaikanlagen
Die Änderung des B-Planes macht darüber hinaus eine schalltechnische Berechnung und die Neuberechnung der Ausgleichs- und Ersatzbepflanzung notwendig. Mit der vierten Änderung des Bebauungsplanes schreibt die Stadt zugleich auch die Ziele der Raumordnung des Regionalen Entwicklungsplanes der Region Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg fest. Die schließt aus, das Bauflächen statt für bedeutsame Industrie- und Gewerbeansiedlungen als Standorte für Fotovoltaikanlagen genutzt werden.

Pressebild    
Foto: MZ-Bericht vom 09.10.2021
   

Mitteldeutsche Zeitung „ Bitterfelder Zeitung“, Sandersdorf/MZ von Christine Färber, 09.10.2021

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