Protein-Plus fürs Vieh
WIRTSCHAFT Verbio baut am Standort in Zörbig eine neue Produktionsanlage. Darin soll verbessertes Futtermittel hergestellt werden. Über Kosten wird geschwiegen.
Die Verbio AG in Zörbig erweitert im kommenden Jahr ihre Produktion.
Dann sollen neuartige Futtermittel hergestellt werden, die besonders viel Protein enthalten. Um diese herzustellen, wird am Zörbiger Standort seit Mai eine neue Produktionsanlage aufgebaut. Am Donnerstag wurde mit den beteiligten Gewerken Richtfest gefeiert.
Ethanol bekommt Zusatz
Knappe 18 Meter hoch ist das neue Gebäude aus Stahl, in dem Ethanol, das in der bisherigen Produktion bereits anfällt, mit Eiweiß angereichert wird. „Die Konsistenz ist etwa die von Grießbrei“, erklärte Verbio-Geschäftsführer Dr. Wolfram Klein. Der Bereich Forschung und Entwicklung, zu dem in Zörbig acht Mitarbeiter zählen, hatte dieses neue Futtermittel erstellt, dass ab Mitte 2023 in großem Stil produziert werden soll. Die Bauarbeiten kosten einen zweistelligen Millionenbetrag – genauer wollten Verantwortliche vor Ort nicht werden.
Zwei weitere Tanks für das Futtermittel sind neben der neuen Halle angebracht. Allerdings ist die Intention, so der Geschäftsführer, dass das Futtermittel so schnell wie möglich weitertransportiert wird. Dafür werden am Anfang noch Lkws eingesetzt, eine zweite Gleisanlage befindet sich im Bau.
Doch mehr Verkehr soll nicht entstehen, denn die Herstellung eines anderen Futtermittelprodukts wird dann eingestellt. „Aktuell müssen wird den Markt für unser neues Produkt noch entwickeln“, so Wolfram Klein. 100.000 Tonnen können in der neuen Anlage produziert werden. Das entspricht etwa dem Futterbedarf von 20.000 Rindern oder einer Million Schweine.
Zehn Firmen sind an dem Neubau aktuell beteiligt, zudem ist auch ein internes Verbio-Bauteam an der Arbeit. Der Zeitplan werde aktuell gut eingehalten. „Das Engagement ist gut und das soll so weitergehen“, sagte Klaus-Peter Schmidt vom Leipziger Verbio-Standort. Das Stahlgebäude, in das aktuell noch hineingeschaut werden kann, muss in den kommenden Monaten noch verkleidet werden. Dabei soll auch auf eine energetisch gute Bilanz geachtet werden, unter anderem per Wärmerückgewinnung.
Partner in der Stadt
„Verbio ist aus Zörbig nicht mehr wegzudenken“, so Bürgermeister Matthias Egert, und Landrat Andy Grabner (beide CDU) sicherte weiterhin Unterstützung zu, auch weil das Unternehmen Vereine unterstütze und mit anderen Firmen der Stadt zusammenarbeite.
Aktuell arbeiten am Standort in Zörbig 80 Mitarbeiter, weitere zwölf sollen für die Arbeit in der neuen Produktionsstätte angestellt werden. „Dafür laufen bereits Gespräche“, sagte Wolfram Klein. Weltweit beschäftigt Verbio etwa 1.000 Menschen.
Foto: MZ-Bericht vom 25.11.2022 |
Mitteldeutsche Zeitung „ Bitterfelder Zeitung“, Zörbig/MZ von Andrea Dittmar 25.11.2022