PRO BAHN: Daehre soll Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen
Der Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert die von der neuen Landesregierung in Sachsen-Anhalt betriebenen Stilllegungen von Bahnstrecken. \"Warum hier im Schnellverfahren Schienenwege aufgegeben werden sollen, verstehen wir nicht\", betont Verbandssprecher Andreas Barth. Gerade die jüngst erfolgte Einigung zwischen Bund und Ländern bei den Geldern für den Nahverkehr bringe Planungssicherheit bis 2007. Zeit genug für die Landesregierung, nach vernünftigen Alternativen zu suchen.Für Sachsen-Anhalt steht ab diesem Jahr ein zusätzlicher Betrag von 4
Mill. Euro für die Bezahlung des Bahnverkehrs zur Verfügung.
Jetzt aber sollen die Fehler früherer Jahre wiederholt werden. \"Ohne dass die betroffenen Gemeinden und Landkreise auch nur angehört werden, koppelt Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre (CDU) ganze Regionen vom Eisenbahnnetz ab\", so Barth weiter. Einen viel schlechteren Start hätte die neue Regierung aus verkehrs- und strukturpolitischer Sicht nicht hinlegen können. PRO BAHN fordert eine vernünftige und nachvollziehbare Untersuchung der betroffenen Schienenstrecken. Dabei dürfe nicht nur auf die heutigen Fahrgastzahlen geachtet werden. Vielmehr müssen die Potenziale im Personen- und Güterverkehr untersucht werden. PRO BAHN schlägt weiterhin vor, das Nebennetz in die Verantwortung des Landes zu
überführen und die Investitionen direkt durch das Land zu steuern. Nur so können die erhöhten Gebühren der DB für regionale Strecken in Zukunft vermieden werden.
In den letzten Tagen wurde bekannt, dass die Landesregierung von Sachsen-Anhalt den Schienenpersonenverkehr auf 12 Strecken ab Oktober dieses Jahres stilllegen, darunter auch auf der 100 km langen Strecke in der Altmark von Wittenberge über Salzwedel - Arendsee nach Oebisfelde (bei Wolfsburg). Weiträumig werden Gebiete wie in der Altmark vom
Nahverkehr abgekoppelt. Orte wie Arendsee werden für Touristen unerreichbar. Begründet werden die Stilllegungen mit den ab 1. Januar drohenden höheren Gebühren - den so genannten Regionalfaktoren - für die Nutzung der Gleise der Deutschen Bahn auf zahlreichen Nebenstrecken.
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