Die Zörbiger Saftbahn

Pressemeldung vom 13.08.2002


Land sieht kaum noch Chancen zum Erhalt

Privatbahnen zeigen Interesse – Angebote liegen nicht vor

Die Chancen zum Erhalt einiger der 13 Bahnlinien, welche die Landesregierung aus Kostengründen streichen will (MZ berichtete am 10. Juli) schwinden. Bis zum Stichtag Anfang 1. Oktober bleibt privaten Bahnanbietern nur noch wenig Zeit, Vorstellungen für eine Übernahme zu entwickeln. Es gebe noch keine konkreten Angebote, sagt Harald Kreibich, Sprecher im Magdeburger Verkehrsministerium. Die Landes-Nahverkehrsgesellschaft (Nasa) kenne solche Überlegungen bislang nur aus der Zeitung, hieß es dort. Laut Nasa lassen hoher Zuschussbedarf und geringe Fahrgastzahlen einen Weiterbetrieb der Linien nicht zu.

Die in Leipzig beheimatete Sachsen-Bahn, die derzeit nach eigenen Angaben ein alternatives Nahverkehrskonzept für den Leipziger Raum entwickelt, hat dagegen den Erhalt von Strecken in Aussicht gestellt. Dabei handele es sich um die Linien Zeitz – Altenburg (Thüringen) sowie Wittenberg – Bad Schmiedeberg – Bad Düben, sagt Geschäftführer Antonio Moscato.
"Wir haben die Kommunen angesprochen. Wenn es nach entsprechenden Gesprächen ein Konzept gibt, werden wir es dem Magdeburger Verkehrsministerium vorlegen", kündigt Moscato an. Er könne sich vorstellen, die Bahnstrecke von Zeitz ins thüringische Altenburg von der Bahn zu pachten. Die Burgenlandbahn, die bereits bis Zeitz fährt, könnte dann den Verkehr auch zwischen Zeitz und Altenburg übernehmen. Thüringen habe signalisiert, seinen Anteil der Zuschüsse für die Strecke weiter zahlen zu wollen, sagt Moscato. "Wenn die Nasa die Linie nicht erhalten will, könnten auch Thüringen und die Kommunen den Verkehr bestellen", meinte er.

Interesse an den Strecken Salzwedel – Wittenberge und Salzwedel – Oebisfelde hat die Lappwaldbahn (Weferlingen, Ohrekreis) bekundet. Er könne sich den Erhalt der Linien in Kooperation mit der Prignitzer Eisenbahn vorstellen, so Unternehmenssprecher Hans-Dieter Lewandowski. Dies sei mit geringeren, aber nicht ohne Zuschüsse des Landes möglich.

Derzeit verhandelt die Nasa im Auftrag der Regierung über Ersatzlösungen für die wegfallenden Bahnstrecken zum Beispiel durch Busverkehr. "Bisher gibt es keine konkreten Ergebnisse", sagt Nasa Sprecher Wolfgang Ball.

Mitteldeutsche Zeitung Bitterfeld

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