Der neue Bitterfelder Bahnhof ist nach über zwei Jahren Bauzeit eröffnet
Nach zweieinhalbjähriger Bauzeit ist der Bitterfelder Bahnhof am Mittwoch eröffnet worden. Die Neugier der Bürger ist groß. Was bietet das moderne Empfangsgebäude alles und warum ist es ein Vorzeigeprojekt der Bahn?
Das Warten hat ein Ende: Der neue Bitterfelder Bahnhof ist am Mittwochvormittag feierlich eröffnet worden.
Schon am Mittag eilten die ersten Passagiere durch die moderne, lichte Empfangshalle zu den Bahnsteigen. Zugleich nutzten viele Bürger die Chance, sich in dem Bau umzuschauen, der einer der nachhaltigsten Bahnhöfe in ganz Deutschland ist. 23 Millionen Euro aus den Kohlemilliarden haben Bund, Land, Bahn und Stadt in das Projekt investiert. Er ist das erste Bahn-Projekt, das mit den Kohlemilliarden fertiggestellt wurde.
Neues Gesicht der Stadt
Der neue Bahnhof bietet eine außergewöhnliche Optik, wie Ralf Thieme, Vorstand DB InfragGO, betonte. Markant ist vor allem die in Schwarz und Bernstein gehaltete ansteigende Fassade aus recyceltem Aluminium, die an die Bitterfelder Kohle- und Bersteintradition erinnern soll. Hinzu kommen große Glasfronten, die viel Licht einlassen. Außerdem punktet der Neubau mit begrüntem Dach samt Photovoltaik, einem Bambusmischbelag im Sitzbereich, Oberlichtern, einer teils verschließbaren Fahrradabstellanlage und modern-geschwungenen Sitzbänken.
„Reisen soll bequem und komfortabel sein - egal mit welchem Verkehrsmittel. Das wird hier auf jeden Fall erfüllt“, sagte Lydia Hüskens (FDP), Landesministerin für Infrastruktur. Und Bitterfeld-Wolfens Oberbürgermeister Armin Schenk (CDU) lobte den Bahnhof als neues Gesicht der Stadt und erinnerte an die vielen Schritte, die seit dem Beginn es Abrisses im Januar 2023 nötig waren.
Viel Lob von Bürger und etwas Kritik
Für die Reisenden gbt es eine Steinecke-Bächerei samt Café und künftiger Außenterrasse, die DB-Service-Station und ein Geschäft für vielfältigen Reisebedarf. Auch sie öffneten am Mittag und hatten reichlich Kundschaft. Außerdem kehrt nach jahrelanger Pause die SBahnhofsmission zurück. Nach der feierlichen Schlüsselübergabe sprach dort Pfarrer Albrecht Henning den Segen. Die Mission nimmt ihre Arbeit am kommenden Mittwoch auf und ist drei Tage in der Woche besetzt.
Die meisten Besucher lobten den neuen Bahnhof für seine Helligkeit, die gelungene Gestaltung und den Platz. Mancher aber trauerte auch dem alten Gebäude nach, das dafür abgerissen wurde. Doch hatte die Bahn eine Kostenprüfung durchgeführt. Diese hatte klar ergeben, dass ein Neubau die günstigere Variante ist. „Wir sind sehr positiv überrascht, wie groß das Interesse der Bitterfeld-Wolfener ist“, sagte Projektleiter Andreas Hartmann zu dem Ansturm.
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| Foto: Frank Czerwonn Der Vorhang fällt. Ministerin Lydia Hüskens, Staatssekretär Stefan Schnorr (l.), DB-InfraGo-Vorstand Ralf Thueme und Oberbürgermeister Armin Schenk (r.) eröffnen den neuen Bahnhof von Bitterfeld. |
Foto: Frank Czerwonn Der neue Bahnhof von Bitterfeld ist eröffnet. Viele Bürger wollten sich einen ersten Eindruck verschaffen. |
Mitteldeutsche Zeitung, Bitterfeld/MZ, von Frank Czerwonn, MZ-Web, Ausgabe: 16.07.2025